Sogenannti Whistelblower Was grad dä Moment vor mim offna Fenster pfiefft isch es Amslamännli wo sinera Amslafrau zuarüaft, er heg jetzt denn lang gnuag Würmer umagfloge und wetti jetzt sehr gera mit ihra abduuscha und die nögscht Schicht am Neschtrand übernä und zwar in der Rolla als Vater und nid nu immer in der Rolla als Ernäher. Vermuatlich isch d Frau Amsla grad so paff über dia Asag vo ihrem Herr Gemahl, dass es z mol ruhig isch, dussa uf am Holderbusch. Nu vo wietem – also vo miar us gesh in Richtig Südoschta, ghört ma d Spatza vo da Dächer pieffa. Ein Spatz macht grad an ziemlich frecha Specktackel. I ghör so Wortfätza wia: «der sogenannti Whistelblower...» und well i dia Vogelart nid kenna, gang i go google und find ussa, dass an Whistelblower zwar nid ka pfieffa derfür aber der Muat hät zum verpfieffa.

I mach mis Radio lieslig und konzentriera mich wieder uf dä Spatz wo in südöschtlicher Richtig no immer a grossi Röhra het. «...es seg a larmoyanti Selbstdarstellig...» pfiefft er und wieder muass i min elektronischa Duden zur Hilf nä, denn mit dem larmoyant kann i gar nüt afanga. Uf Wiktionary erfahr i, dass de Rohrspatz wohl as Plädoyer über Gfühl het. Jo sogar über rührseligi Gfühl redat und das sporrnt mi a, zum no besser ana losa, denn i han Gfühl u koga gera und schäma mi selta über alli Arta vo mina eigeta Gfühl. Und denn ghör is; lut und dütlich verkündet er: «...tränadrüsaanregend, seg dä Wunsch, dass er sini Kinder wieder gesh möchti...»

Ui! Denka i, was für an arma Spatz das wohl isch wo döt in der Stadt denna hockt. Dem sött ma doch helfa! Und scho gots witer mit: «...quadronischi Behauptiga, vo ma pensionierta Altbundesrichter und a Art a Polizeiexpert hebend das uf a Hochebeni könna hieva...» und i verstohn uf z mol d Welt nüm. Demfall isch das jo gar nid dä Spatz wo um sini Kinder truret und vermuatlich nid mol kann nochvollzücha was das für furchtbari Schmerza sind, wenn eim s Liabschta entzoga und verwehrt wird. Schmerza wo krank machend und eim da Muat raubend zum an Gerechtigkeit z glauba. «Niemert könn so naiv si, zum an dia Schwarzwiss Gschicht glauba!» trälleret da Sperrling wieter und das im na Ton als ob s Recht zum Pfieffa allei im wür ghöra! Denn jetzt schwadroniert dä Spatz au no öppis vo ma Kinderliedlikomponischt wo ma dringend sött in Senkel stella. Aber anschienend heg niemert da Schneid derzua.

Das zynisch, dumma Gezwitscher vo dem Spatz regt mi uf und i gschlüss mis Fenster. I mag warta, bis s Amslamännli sini Schicht am Neschtrand fertig hät und denn wieder uf am Holderbusch vor mim Büro sinera Amslafrau as Obiglied singt. Und wer weiss, viellicht heisst hüt jo sis Lied: «D’Flügel wo du miar häsch geh.» Das Lied fangt nämli mit denna Wort a: «Du häsch gseit s isch alles möglich, jedes Glück uf jedem Wäg...» und wenn da Amslavater hüt am Pfingstmäntigobig da Amslamuatter das Lied vor singt, bin i uf z’mol sehr froh, dass niemert da Schneid hät, zum dä ufmüpfig Kinderliedlikomponischt in Senkel stella. Abgseh dervo, das isch au nid üsi Ufgab. Das mit dem Senkel, das liet nämlich nid in üsera Hand. Wia mir aber da Senkel in d Hand nämend, das hingega liet sehr wohl in da Händ vo jedem sälber. Denn in ara witera Textpassage im Obiglied vom Herr Amslerich heisst’s au no: «...und es wachsend mini Flügel, wo du miar häsch ge!»