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Annina Giovanoli
Eifach mol nüt macha und nu denka Jo, i gib s zua, as isch fürwahr es bitzli still gsi in letschter Ziet uf minam Blog. I bi grad selber verschrocka, wo i gseh han, dass es im Auguscht vom letschta Johr gsi isch, wo i blogmässig in Taschta ghaua han. Dr Grund isch ganz eifach erklärt; i bin die letschta vier Monat uf ara Insla gläga, under Palma uf wiessem Sand und han eifach nüt gmacht! Rein gar nüt ussert gläga, träumt, ein Karibischa Coktail noch am andera gschlürft und mi vom Meeresrauscha i lümmla lo, bis zum abwinka. Quatsch. Meeresruscha! Jo. seb wür i gera mol wieder ghöra. Au gega an Karibischa Coktail han i nüt i zwända, aber dä bekunnt ma jo mittlerwiela sogar in Tschappina an dr Schneebar und denn erscht no mit direkter Sunnabestrahlig unterhalb vo zwei im Schneehufa verankerta Plastikpalma wo fascht s glich verwäschna Tannagrüan händ, wia d Valserwasserliegestüahl wo in Rhei und Glied ufgreialet an dr Heinzerberger Pischtapromenada stönd.

Döt liesch eimol dri und stosch nu no mit Hilf vo ma brunbrennta Liftarbeiter, wo no a ganz dezenti Stallduftfahna an sich treit, uf. Also, für was no in d Karibik flüga, bsunders jetzt, wo ma jo scho mit ma schlechta Gwüssa muass durr da Migros schliecha, wenn ma im Körbli ohni Ufseh wett as Lammrückli us Neuseeland, an d Kassa schleussa. Jo! I gib`s zua. I essa öppa drei mol im Johr as Lammrückli. Und well i am Schiliftabügler vo Obergmeind nid mag as ganzes Bio Lamm abschwätza, nu dass i ei mol zu ma Lammruckafilet kumma, könntis halt durchus au mol vorko, dass i mi vo ma hochglanzvakumierta 220 Grämmer im Migros verfüahra lo. Sanft abrötlet, mit selber gmachter Citrona Krüterbutter us echter Schwizerbutter, hät das Lammrückli scho fascht so öppis wia an Schwizerpass und passt hervorragend zu ma Glas Blauburgunder us dr Bündner Herrschaft. So sind mimi Flugstunda halt für as Johr deckt und drum au d Karibik gstricha. Zudem han i eh liaber Tannanodla under da Füass als wiessa Sand.

Und weg da schöna schwarz pigmentierta junga Männer muass ma jo würkli au nüm in der Welt uma flüga. Aber vermuatlich isch dä Satz sowieso und au grad no unpassend und söt direkt in dr Schublada mit am Täfeli Rassismus verschwinda. Mach i aber nid. Denn er isch so gmeint wia denkt und denka isch as Menscharecht und i denka gera und viel. Derbi kunnt au öppa mol Blödsinn ussa, das gib i zua und finds sogar no guat a so. Denn no lang nid alles muass blöd sie was Sinn macht und no lang nid alles macht kei Sinn was blöd isch. In da letschta vier Monat han i viel denkt. Und viel vo dem wo i usdenkt han, han i au gmacht. As drei Tägigs Kulturfestival über d Uswanderig us da Berga zum Biepiel. Im Vorfeld händ sich einigi gfrogt ob das Sinn macht. Drum han is halt eifach mol usprobiert. Und as hät Sinn gmacht. I han derbi sogar gmerkt, dass es früaner nid anderscht gsi isch mit dr Völkervermischig als hüt. Üsi Bergler sind in ferni Länder usgwanderat well sie a neui Perspektiva gsuacht händ. Vor am Hunger in da Bergtäler gflüchtets sind oder kei Arbeit ka händ. Drum versorg i min Gedanka, weg da schöna schwarz pigmentierta junga Männer, wo ma mitlerwiela au im Migros z Chur atrifft, nid in der Schublada. AUCH HIER IST WELT hät das Festival im Herbscht gheissa. Meh säg i do jetzt nüm derzua.

Für da November han i mir denn mol usdenkt, dass i eifach mol nüt macha. Resultat! Hät usinnig Sinn gmacht! Durch das dreiwüchiga Nütmacha han i aber mis Denka agregt und drum han i im Dezember denkt, jetzt muasch dringend an d Säck, wenn bis im Januar dina Krimi wetsch fertig gschrieba ha. I ha miar so an richtig kalta und wettermässig eher drüaba Januar usdenkt, so Täg wo ma mit ma warma Tee und Wullasocka am PC höckla kann, dussa schneits und du darfsch voller Tatadrang Thetaerrolla kreiiera und a spannendi Gschicht in Taschtatur hämmerla. Aber eis weiss i jetzt mit Bestimmtheit. S Wetter lot sich nid usdenka. S Wetter isch wias isch und denkt selber. Und Punkt! Und so isch mini Schriebstuba Ussicht im Januar vier Wucha lang Sunnaschie und blaua Himmel gsi. Ei Tag schöner als da ander und anstatt in misteriösa Krimigedanka bin i bem Schiliftabügler und da grüan verwäschna Liegestüahl am Pischatrand vo Tschappina, dick icremt mit Dylonge Faktor 50 flankiert vo zwei brunbrännta Skilehrer wo dir vor letschta Reis in Karibik verzellend. Und drum frogend mi jetzt eifach nit, wieso min letschta Blog scho vier Monat alt isch. As git halt söttig und söttig Bloger. Und min Blog het mindestesn da Faktor 200 und hebt drum au mindestens vier Monat lang a.

PS: Da Krimi isch übrigens Endi Janura fertig worda.
Annina Giovanoli
Haldenstein, Januar 2020